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Sambucus Nigra Flos  Holunderblüten

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Holunder öffnet dich, damit du frei und tief atmen kannst.

Weg von eigeschränkten - eigensinnigen Wertvorstellung

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Der Holunder ist gleichsam der vielgepriesene Mutterbusen der Natur. Der ausgesprochene Reichtum an Blütendolden im Frühsommer und an dunkeln Beeren im Herbst macht für Jeden sichtbar. Hier herrscht das Prinzip der Fülle und Entfaltung. Er verkörpert Fruchtbarkeit und Wachstum. Typisch für die Farben des Holunders sind die Weiss der Blüten, das Schwarz der Beeren und das tiefe Rot ihres Saftes. Dies sind seit alters her die drei Farben der Grossen Göttin. Sie, Frau Holle, die Holde, schenkt uns Nahrung und Gesundheit und auch im übertragenen Sinne reichen Ertrag, Zufriedenheit, Gelassenheit, ja ein Gefühl der Glückseligkeit, das aus grosser Tiefe herabströmet. Wir wissen, dass Mangel eine Illusion ist, und können mit vollen Händen unser Glück und unsere Erträge teilen. Wenn wir das jedoch nicht mit klarem Kopf und reinem Herzen tun, kann das in Verschwendungssucht und Prahlerei ausarten oder in Übergewicht und Bequemlichkeit.

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Verschliessen wir uns diesem holden Fluss, so erleben wir Hemmung, Blockierung, Stillstand. Leere, inneren und äusseren Mangel. Aus unstillbarem Hunger und zwanghafter Begierde entwickeln wir Gier und Neid gegenüber anderen. Psychische Beklemmung und mangelndes Selbstwertgefühl sind weitere Resultate. Es drohen Krankheit und Unglück. Auf kollektiver Ebene spiegelt die zunehmende Missachtung des Holunders und seiner Gaben die wachsende Verehrung dem schnöden Mammon (Besitz, Vermögen) und die schamlose Ausbeutung anderer (Völker und ihrer Bodensätze).

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Der Holunder ist ein Bildnis für die Lebensaufgabe des Menschen. Seine Zweige wachsen gerade in den Himmel, um sich nach einer zeit zurück zur Erde zu biegen. Er vergisst seine Wurzeln, seine Abstammung, nicht, er beugt sich zu allen, die mit ihm auf dem Weg sind. In seiner höchsten Blüte ist er in empfangenes Geste nach oben geöffnet.

 

Der Holunder bietet sich an, dir deiner Aufgabe bewusst zu werden. Er öffnet dich, damit du frei und tief atmen kannst. Weg von eigeschränkten - eigensinnigen Wertvorstellung. Beurteile nicht länger deine Umgebung. Wenn Holunder fehlt, verschliesst du dich nach oben. Es fehlt die Bewegung - die Öffnung zum Himmel, zur höheren Erkenntnis der allumfassenden Zusammenhänge. Aus diesem Mangel an Offenheit kann eine Erkrankung der Atemwege erstehen, denn der Atem ist das Symbol für die geistige Verbindung mit Welt und Menschheit.

 

Über den Atem stehst du in intimer Verbindung mit anderen

«wir atmen einander ein»

Wenn wir das nicht zulassen, sind wir nicht mehr eingebunden ins Allgeschehen.

 

Einem eigensinnigen Menschen fehlt die Fähigkeit ein Geschehen ausreifen zu lassen, einen Prozess zuzulassen. Er zieht voreilige Schlüsse und beharrt darauf, er erhitzt sich zu sehr für oder gegen etwas, Entstehungsprozesse geraten ins Stocken. Der ganze menschliche Lebenslauf ist ein Reifeprozess. Täglich – stündlich gesehen im Menschen körperliche und seelische Prozesse, grössere und kleiner Zyklen, die ein Beginn, einen Höhepunkt und ein Ende haben. Solche Vorgänge unterstehen ihrem eigenen zeitlichen Verlauf, ihrer eigenen Gesetzmässigkeit. Der reife Mensch weiss darum und greift nicht ein, er überlässt sich der inneren Führung, Menschen jedoch die übereifrig und zu emotional sind, greifen überall ein, bei sich und bei anderen, bringen Vorgänge ins Stocken oder Unterbrechen sie gar. Dies wirkt krankmachend und abwehrschwächend.

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Holunder hilft beim Erwachsenwerden - bei der Übernahme von Verantwortung.

 

 

Das ist kein sich Aufgeben, sondern

eine wundersame Erweiterung des Selbst.

Ein Gebet, das nicht mit Worten sondern

mit den Augen, mit den Lippen

und mit der Haut gesprochen wird.

aus: Donna W. Cross, die Päpstin

 

Holder ist ein anspruchsloser Strauch, der in der Nähe der Menschen wächst.

Holunder wirkt positiv auf Nieren- und Blase, wirken schweisstreibend, fiebersenkend, blutreinigend und abwehrstärkend.

 

Husch, husch, husch unterm Holderbusch.

 

 

Freudiges Begehren, Lust und Liebe liegen in der Luft. Unter den blühenden Holunderbüschen heiraten um Sonnwende die Elfen und Zwerge- los deinen Liebhaber, deine Geliebte und husch, husch, husch, unterm Holderbusch. Bete das Gebet de Liebe in der Natur, denn alles, was der Lust und der Freude dient, stärkt dich und stärkt das Göttliche in dir. Hingabe, sich fallen lassen, loslassen und dem Körper sein Recht lassen gehören zu gutem Sex dazu. Alles am Holderbusch ist heilkräftig. Die Blüten und Blätter, die Rinde, das Mark und im Herbst die Beeren.

 

Die getrockneten Blüten sind wichtiger Wintervorrat,

genauso wie jeder Kuss und jede Berührung.

 

Aber jetzt sollst du zuerst den Frühsommer feiern, das Fest der Lebenslust. Mit einer Holunderflöte ruft man Elfen und Zwerge. Finde einen Lieben, der dir so eine Flöte schnitzt. Backe dazu Holunderblütenküchlein, mache Holunderblütensaft oder noch besser, mache Holunderblütensekt.

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Holunder räuchern beflügelt die Menschheit seit eh und je. Bei den Germanen war der Holunder der Schutzbaum der Familie. Sein Holz darf nicht als Feuerholz verwendet und verbrannt werden, denn damit zieht man das Unglück herbei und lässt die eingeschlossenen Geister durch das Feuer wieder frei. Dieser Brauch war früher im Glauben der Roma und Sinti fest verankert. Bei ihnen war Holunderholz, als Feuerholz ein Tabu. Da der Holunder alles Unheil des Grundstücks und dessen Bewohner in sein Erdreich zieht, würde durch die Verbrennung des Holzes dieses Unheil in unseren Räume wieder freigelassen.

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Bei einer Räucherung mit den getrockneten Blüten können wir unser Schicksal befragen. Durch seinen Rauch erhalten wir eine leicht beflügelte Atmosphäre, die unseren Geist den richtigen Zeitpunkt vermittelt, um eine Sache, die wir schon lange vor uns herschieben endlich zum Ende zu bringen. Auch wenn wir traumatische Erlebnisse durchgemacht haben, kann eine Holunder-Räucherung uns eine andere Sichtweise geben. Er wird und wurde in alten Zeiten immer als Schutzräucherung genommen.

Mit Holunder räuchern heilt unsere Seele und gibt uns Schlaf, dass wir zur Ruhe kommen. Dafür werden die getrockneten Blüten genommen. 

 

 

Literaturnachweis

Wildes Weiber Wissen / Katharina Waibel

Wilde Weiber Wünsche / Katharina Waibel

Baum Engel Orakel / Fred Hageneder & Anne Heng

Pflanzliche Urtinkturen / Roger & Hildegard Kalbermatten

celticgarden.de

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