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Epilobium Praviflorum 

Kleinblättriges Weideröschen

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Übernehme die totale Verantwortung

für alles aus deinem Leben auf dich,

akzeptiere dass du der Gott deines Lebens bist.

 

Das Weidenröschen besitzt nektarreiche Blüten und ist dadurch eine wertvolle Insekten- und Honigpflanze. Sein Name Weidenröschen kommt daher, weil die Blätter die der Weide ähneln. Sein Botanischer Name lautet, Epilobium angustifolium. Der botanische Name Epilobium könnte man mit Veilchen auf der Schote übersetzen und angustifolium mit schmales Blatt. Es  wächst in Horsten an Wald- und Wegrändern oder es bedeckt riesige Flächen, auf denen ein Kahlschlag oder ein Waldbrand stattgefunden hat. Licht und Hitze regen das Keimen der Samen an, die oft jahrelang im Boden ruhten. In England heißt das Weidenröschen wegen der lanzettlichen Form der Blätter willow herb (Weidenkraut). In Nordamerika, wo es sich nach Bränden über viele Quadratmeilen ausbreitet, heißt es fire weed (Feuerkraut). Auch verschiedene deutsche Mundarten kennen die Pflanze als Brandkraut oder Feuerblume. „Trümmerblume“ nannte man sie nach dem Krieg, denn als Pionierpflanze bedeckte sie Schutt und Trümmer, die der Bombenhagel hinterlassen hatte.

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Heute wissen wir, dass nicht nur das Kleinblütige, sondern auch das Schmalblättrige, das Bergweidenröschen und die anderen Vertreter dieser Art anhand ihrer Inhaltsstoffe die gleiche Wirkungsweise und Heilkraft besitzen. Die Heilkraft des Weidenröschens war auch schon unseren keltischen und germanischen Vorfahren bekannt. Ebenso spielte es in spiritueller Hinsicht eine Rolle, auch wenn darüber kaum mehr einer spricht. In vielen Gegenden wird heute noch das Weidenröschen im Würzwisch verwendet. Peter Paul Schweitzer hat sich in seinem "Germanisch-christliches Brauchtum - Der Würzwisch" mit der Zusammenstellung dieses Würzwischs beschäftigt.

 

Erstaunlicherweise werden bei diesem Würzwisch, der von Region zu Region unterschiedlich zusammengestellt sein kann, keinesfalls nur Heilkräuter verwendet, sondern alles Pflanzen, die früher Beinamen wie Hexen- oder Teufelskraut trugen und meist in irgendeiner Beziehung zu Gewitter, Blitz und Donner standen. So auch unser Weidenröschen, das auch Donnerkraut genannt wurde. Über Jahrhunderte hinweg hielt sich der Aberglaube, dass das Weidenröschen blitzabwehrend sei. Dieses trifft auch auf Beifuss, Eisenkraut, Mistel, Johanniskraut, Rainfarn und weitere zu. Alle diese Pflanzen haben eins gemeinsam: Sie stellten Haus, Hof und Mensch unter den Schutz des nordischen Donnergottes - Thor oder Donar. Im Mittelalter und auch später noch gehörte das Weidenröschen zu den sog. Bettstrohkräutern, mit denen die Matratzen von Wöchnerinnen gefüllt wurden, um für das Befinden von Mutter und Kind zu sorgen.

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Das Weideröschen kann mit seiner Wirkung das Wachstum

des Kindlein im Bauch hemmen – sogar abortiv wirken.

Bei Schwangerschaft, darum auf Weideröschen zu verzichten.

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Als Pflanze der Nordhalbkugel war das Weidenröschen mit seiner Heilwirkung auch den nordamerikanischen Indianern bekannt. Da sich das Pflänzchen besonders nach Waldbränden oder Waldrodungen stark verbreitet, wird es heute noch in Alaska und Kanada "Fireweed", also Feuergras genannt. So wie hier in Europa aus den Haarschöpfen, die auch Engelshaar oder Marienhaar genannt werden, früher Kerzendochte gedreht wurden, verwendeten die Ureinwohner Nordamerikas diese zum Spinnen von Wolle. Es heißt, dass diese Fasern mit Ziegenwolle gemischt und daraus Decken und Umhänge gefertigt wurden. Auch für die Schnüre von Fischernetzen sollen die Fasern genutzt worden sein.

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Hätte eine Maria Treben nicht das Weidenröschen und seine Heilkraft wiederentdeckt, würde diese Pflanze heute wohl auch zu den vergessenen Heil- und Räucherkräutern zählen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde es noch in Kräuterbüchern erwähnt, doch danach wurde es still um diese Pflanze, bis es durch die Österreicherin wieder in die Erinnerung der Menschen gerufen wurde, auch wenn sie nur über das Kleinblütige Weidenröschen schrieb.

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Auch heute wird das kleinblütige vor allem in der Volksmedizin als Teedroge eingesetzt. Als wirkungsvolles Mittel bei Reizblase und Blasenentzündung und bei benigner Prostatahyperplasie (einer gutartig vergrösserten Prostata) eingesetzt um die typischen Beschwerden bei Harnlassen zu lindern. Zahlreiche Anwender können die gute Wirkung bestätigen, die wohl auf ein besonderes Gemisch von Flavonoiden und Gerbstoffen zurückzuführen ist.  Weiter enthält das Weideröschen Phytosterole, die sich als tumorhemmend erwiesen haben.

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Das Weideröschen ist also ein Kraut für die Prostata. Die Prostata ist ein direktes Symbol für die Männlichkeit und das männliche Prinzip. Hier geht es also darum seinen Mann zu stehen.

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Bin ich Manns genug die Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen?

Gebe ich meine männliche Kraft ab, zum Beispiel indem ich anderen die Schuld

an diesem und jenem aus meinem Leben geben?

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Wo immer ich glaube, jemand anderer könnte schuld sein, da bewirkt dieser Glaube sofort den Folgeglauben, dass ich da ja keine Kontrolle darüber habe - und so entsteht in mir ein ganz und gar schwaches Bild meiner männlichen Kraft. Mann ist dann nicht mehr Gott, sondern der Sklave seines eigenen Lebens, abhängig von anderem als der eigenen Schöpferkraft.

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So ist also beim Prostatakrebserkrankten dieses innere Bild vom allmächtigen Männlichen gestört und es geht darum diese Störungsursachen zu heilen: Wo und bei welchen Gelegenheiten ist deine Männlichkeit gebrochen worden? Wo und bei welchen Gelegenheiten ist in dir der Glaube entstanden über etwas keine Kontrolle zu haben? Finde alle Vorkommnisse insbesondere aus der Kindheit und vergebe und erlöse diese Traumas.


Wo stehst du nicht zu deiner Vergangenheit ?
Wo stehst du nicht zu dir ?
Wo gibst du gar anderen die Schuld ?

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Nehme die totale Verantwortung für alles aus deinem Leben auf dich, akzeptiere dass du der Gott deines Lebens bist.

 

Die folgenden Schilderungen liegen einem Pflanzenverständnis zugrunde, wie es von Rudolf Steiner angeregt und von verschieden Biologen und Botaniker weiter ausgeführt wurde. Dieses Verständnis ist eigentlich ein Bild und nennt sich: «Der umgekehrte dreigliederige Mensch». Es bedeute, dass die Wurzel der Nerven-Sinnes-Organisation, besonders also dem Kopf des Menschen, der Blattbereich dem mittleren, rhythmischen System und der Blüten -Fruchtbereich dem Stoffwechsel-Gliedmassenteil entspricht.

Das Weideröschen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass das, was man zunächst für einen kleinen, harmlosen Blütenstängel hält. In Wirklichkeit ein unterständiger Fruchtknoten ist, der, wie es sich für eine Frucht gehört, nach der Blüte erheblich anschwillt, sich verfärbt und in die Länge wächst. Im Herbst werden dann die von reicherer Baumwolle umgebenen Samen entlassen. Das Weideröschen in seinen verschiedenen Arten ist ein ziemlich verbreitets Kraut. Die Pflanze blüht und fruchtet ziemlich stark, das heisst sie lebet sich ziemlich stark in diesem Bereich auch: Blätter, Stängel und Wurzel treten demgegenüber als uninteressant zurück. Das Ganze, auf den Menschen übertragen heisst: Wir dürfen die Hauptwirkung im unteren Menschen, zu dem ja wesentlich die Harn- und Fortpflanzungsorgane gehören, suchen. Durch andere Überlegungen lässt sich der Darmbereich ziemlich ausschalten. Dort bieten sich mehr die schmeckenden, zum Beispiel bitteren Drogen an.

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Der Fruchtknoten als der wesentliche, auffallende Teil liegt nach inne. Dies lasst sich so verstehen, dass sich darin ein Lagebezug zu Prostata, zu Vorsteherdrüse deutlich sehen lässt. Die Fruchtentwicklung im Herbst, lässt an den Herbst des Menschen denken. Etwas ganz Ähnliches liegt auch beim Kürbis vor: Unterständige Fruchtknoten und die riesige Vergrösserung nach der Blüte. So auch bei der Birne. Es geht also in die Richtung der Signaturlehre. Die Pflanze zeigt an, wo sie uns Menschen unterstützen können.

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Es gibt viele Frauenkräuter. Kräuter, die Göttinnen geweiht sind. Das Weideröschen ist für einmal ein Kraut für Männer und dem Donnergott Thor geweiht.

 

Weidenröschen werden meistens als Unkraut aus den Gärten entfernt, dabei leistet dieses Heilkraut gerade in der Männerheilkunde gute Dienste. Bei östlichen Völkern wird aus dem Weidenröschen ein Tee zubereitet und ersetzt dort den echten Tee. Er heisst dort Iwanstee.

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Eine sibirische Legende erzählt, dass einst wegen der Sünden der Menschen boshafte Krankheiten auftraten. Die Schamanen und Heiler waren machtlos dagegen. Nur eine einzige Göttin hatte Erbarmen und hörte das Flehen der Menschen. Es war die Wassergöttin. Sie segelte in einem silbernen Boot über den Nachthimmel und verstreute feine federige Samen. Daraus wuchsen schöne rote Blumen hervor. Ein unschuldiger, junger Bursche namens Iwan, der immer ein rotes Hemd trug und im Wald unterwegs war, hatte das gesehen. Er sammelte die Pflanzen, machte einen Tee daraus und erkannte.

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Mit Iwans Chai ist ein fermentierter Tee aus den Blättern des Weidenröschens gemeint. Ehe der teure chinesische Schwarztee zum Inbegriff des Tees wurde, war der Weidenröschen-Tee das beliebteste Heissgetränk im Russischen Reich. Die russischen Bauern tranken diesen Tee den ganzen Tag über, um ihre schwere Arbeit bewältigen zu können.

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Tatsächlich war der Weidenröschen-Tee vor dem Ersten Weltkrieg ein großer Exportschlager für Russland. Er war bei den orthodoxen Mönchen und Einsiedlern, denen Kaffee und Schwarztee verboten waren, beliebt. Nicht nur Bauern und Gottesmänner tranken ihn, sondern auch die Reichen und Aristokraten. Für sie gab es eine berühmte Nobelklinik, in der sich auch Persönlichkeiten wie Rasputin und die kaiserliche Familie behandeln ließen, wo das therapeutische Hauptmittel der Chai aus diesem Nachtkerzengewächs war. Ein Mediziner namens Peter Badmaev leitete die Klinik. Er war burjatischer Mongole und galt als Meister der tibetanischen Medizin. Badmaev behauptete, Iwans-Tee könne das Leben bis auf zweihundert Jahre verlängern – heute würden wir es als »Anti-Aging-Mittel« bezeichnen. Den Bolschewiken war der Gesellschaftsarzt dermaßen verhasst, dass sie ihn – er war zu der Zeit schon hundertneun Jahre alt – und seine Mitarbeiter sowie alle, die mit dem »Aristokratengesöff« Forschung betrieben, töteten. Alle Dokumente und Forschungsresultate wurden zerstört. 

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Erst im Zweiten Weltkrieg besannen sich die Sowjets auf Iwans-Tee und gaben ihn ihren Truppen als Tonikum, um die Durchhaltekraft zu stärken. Hitler, der sehr abergläubisch war, hatte gehört, dass die Russen ein geheimnisvolles Elixier für die Rotarmisten herstellten, das für ihren zähen Widerstand verantwortlich wäre. Also gab er den Befehl, die Produktionsstätte von dem Tee in der Ortschaft Koporye, nahe bei Leningrad, nicht nur zu bombardieren, sondern er zweigte Panzertruppen ab, um die Ortschaft einzunehmen und Felder sowie Teefabrik zu verwüsten. Wegen diesem Manöver, glauben manche Russen, fehlte die Schlagkraft, um Leningrad (ehemals und auch heute wieder St. Petersburg) einzunehmen.

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Räucherungen mit Weidenröschen eignen sich besonders gut für Heil- und Liebesrituale, da das Prinzip des Weidenröschens unsere Lebenskräfte widerspiegelt, die mit dem Herzen zu tun haben. Der Rauch wirkt anregend, vitalisierend, energiespendend, erhöht die Genussfähigkeit und Sexualität. Wir können Liebe zu uns selbst wieder deutlicher spüren und diese dann auch an andere weitergeben. Gleichzeitig hilft uns eine Räucherung mit Weidenröschen innere seelische Wunden zu schließen und heilen zu lassen, es fördert deren Verarbeitung, ohne dass diese in die sogenannte geistige Schublade gesteckt werden und weiterhin unser Unterbewusstsein beeinflussen. So wie die indianischen Schamanen den Rauch für Trancereisen benutzten, können wir dies auch tun, denn Weidenröschen wirkt halluzinationsverstärkend und hilft uns somit bei Reisen in die Anderswelt. Es heisst, dass man mit Weidenröschen Geister herbeirufen kann, wenn man es mit Sandelholz mischt und bei abnehmendem Mond räuchert. Das Räucherwerk kann allein verwendet werden. Zum Mischen eignen sich neben Beifuss auch Katzenminze, Passionsblume, Giftlattich, Traumkraut oder verschiedene Harze von Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche, Bernstein oder wohlriechender Weihrauch und Styrax.

 

Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde / Ursel Bühring

Heilpflanzen für Männer / James Green

celticgarden.de

Gesundheit aus der Apotheke Gottes / Maria Treben

storl.de

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