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Hypericum Perforatum  Johanniskraut

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Hypericum bedeutet „über dem Bild“,

das heisst, es vertreibt krankhafte Einbildungen.

 

Am Waldrand blüht Johanniskraut,

sein Öl heilt jede wunde Haut.

Sein Tee zieht den, der depressiv,

nervös verstimmt, aus seinem Tief.

Und nimmt das quälende Rundum

der Frau im Klimakterium.

 

Beim Übergang mit den Wechseljahren (bei Frauen und Männern) und besonders bei Gefühlen der Wertlosigkeit durch andere oder beim Gefühl des Gefangenseins in endlosen Routinen. Die Heilpflanze ist eine gute Ergänzung bei tiefliegenden Emotionalen Problemen und unterstützt die Gegebenheit und vor allem sich selbst gegenüber mit Wertschätzung zu begegnen. Es von der positiven – lichtvollen Seite zu betrachten und die Möglichkeiten darin zu erkennen.

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Traditionell wird das Johanniskraut ab dem 24. Juni – dem Johannistag, geerntet. Inmitten der fünf goldgelben Blütenblätter wird der Fruchtknoten von bis zu 60 Staubblättern umrankt. Dieser Anblick hat bereits den Arzt und Kräuterheilkundigen Paracelsus dazu bewegt, das Johanniskraut mit der strahlenden und wärmenden Sonne in Verbindung zu bringen.

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«Kein Kraut ist in allen Ländern zu finden, das in Heilung der Wunden, Quetschungen, Verrenkungen, alten faulen Schäden diesen beykomme.»

Paracelsus

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Am Johannistag, dem Sinnbild heiliger Licht- und Wärmekräfte, erstrahlt das Johanniskraut in seiner herrlichsten Blütenpracht. In früherer Zeit flochten Mädchen Kränze daraus und wer um das Johannisfeuer tanzte, musste einen Kranz aus Johannikraut, die Johanniskrone, tragen. In dieser geheimnisvollen Nacht wurden Zweige davon ins Wasser gestreut und das jungfräuliche Mädchen sah am Aufblühen der verwelkten Blüten, wie es im nächsten Jahr mit den Verehrern bestellt sein würde.

 

Im Buch, Gesundheit aus der Apotheke Gottes rät Maria Treben:

«Junge Mädchen in den Entwicklungsjahren,

sollten eine Zeitlang täglich zwei Tassen Johanniskrauttee trinken.

Er unterstützt die Entwicklung der weiblichen Organe

und hilft Unregelmässigkeiten der monatlichen Periode zu beheben.»

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Rendezvous mit dem Teufel

Einst kam ein kecker Kavalier des Weges, am Hut eine wippende Hahnenfeder. Da sah er ein unschuldiges Bauernmädchen, das auf der Wieder Heu rechte.

«Hallo, du Schön!», rief er und warf ihr dabei einen Blick zu, der sie beinahe schwindelig machte.

Er lächelte, und mit einem Augenzwinkern sagte er: «Treffen wir uns heute Abend bei Sonnenuntergang, hier am Waldrand.»

Irgendwie wehrlos antwortete sie: «Oh ja!», denn sowas hatte sie noch nie erlebet.

Als sie nach Hause kam, bemerkte die Grossmutter, dass mit dem Mädel etwas nicht stimmte. «Ich nähe ihr lieber etwas Hartheu und Dost in den Rocksaum.», dachte sie sich, und während sich das Mädchen, staubig vom Heurechen, wusch, machte sich die Grossmutter an Werk.

Spät am Abend erschien das Mädchen zum Stelldichein. Der Kavalier im schicken Roch wartete schon. Als sie sich nähere und er riechen konnte, dass sie heilige Kräuter bei sich trug, stiess er einen gellenden Schrei aus:

«Hartheu und Dost, hätt’ ich das gewost.

Hätt’ ich das vernommen, wär’ ich nicht gekommen!»

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Wenn man diese Geschichte hört, wundert es einem nicht, dass der Teufel frustriert und zornig ist. Das Johanniskraut und dessen Heilkräfte soll ihn dermassen erbost haben, dass er mit einer Nadel wie wild auf das Lichtkraut eingestochen habe. Die Spuren sind heute noch sichtbar. Hält man die Blätter gegen das Licht, werden die zahlreichen  Löcher oder «Tupfen» sichtbar, die auch für den Beinamen «Tüpfel-Johanniskraut» verantwortlich sind. 

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Die Kraft dieses Heilkraut ist wirklich nicht zu unterschätzen: Johanniskraut führt zu Wechselwirkungen. Die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut-Präparaten mit oralen Verhütungsmitteln (Anti Baby Pille) kann mit vermehrten Zwischenblutungen und einer Abnahme der empfängnisverhütenden Wirkung einhergehen. Weiter kann es die Wirkung von Anti-HIV-Mittel, Virostatika, Zytostatika, Antikoagulanzien und Antimykotika vermindern.

 

Das Johanniskraut - das Emotions-Kraftkraut, steht um Johanni für uns Menschen bereit, an sehr heissen, sonnigen Südhängen mit Wasserzufluss, sonnig, heiss und fruchtbar. Mit seinem Bezug zum Wasser und seiner Fähigkeit die Sonne zu speichern, bringt es Licht in Körper und die Seele.

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Ein wesentliches Merkmal des echten Johanniskrauts ist der rote Saft der hervortritt, wenn die Knospen zerdrückt werden. Dieser Saft wurde von den Heiden als Blut des Sonnengottes Baldur angesehen, der sich zu Sommersonnenwende der Erde opfert.

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Bereits die Druiden haben an der Signatur des Johanniskrautes erkannt, dass es gut gegen blutende Wunden hilft. Zerreibt man es mit den Fingern, tritt ein roter Saft aus. Eine weitere Signatur bezieht sich auf die Sonne und das Licht. Die Blüten sehen aus wie kleine Sonnen – ihre gelben Staubfäden brechen strahlenartig aus dem Kelch hervor. In den Mittsommerfesten werden mancher Orts noch heute Feuer angezündet.

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Mit dem Christentum wurde der rote Saft zum Blut des geköpften Johannes des Täufers. Doch in der Literatur finden sich auch andere Geschichten und Legenden über das Johanniskraut. So wird an einer Stelle von einem Jäger erzählt, der den Hirsch mit seinem Pfeil verfehlte und stattdessen eine Elfe traf. Das Blut der Elfe tropfte auf eine gelbe Blume, die der Menschheit fortan bei der Heilung von Wunden behilflich war.

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Welcher Geschichte man auch Glauben schenken mag, die Verbindung zwischen dem roten Saft des Krautes und menschlichem Blut ist wiederkehrend. In der Heilkunde des Paracelsus wird der rote Saft dem Planeten Mars zugeschrieben und so das Johanniskraut zu einem wichtigen wundheilenden Kraut. Doch nicht nur in der traditionellen Medizin wurde das Johannikraut zur Wundheilung eingesetzt. Das beliebte Johanniskraut-Rotöl, das aus den Blütenknospen gewonnen wird, wird auch heute noch zur Wundheilung auf die Haut aufgetragen, da ihm wundschlussfördernde und entzündungswidrige Eigenschaften nachgesagt werden. Doch auch bei Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie Nervenentzündungen, Hexenschuss und Ischias kommt das Öl zum Einsatz. In der Frauenheilkunde wird das Öl von Hebammen sogar für die Dammpflege zur Geburtsvorbereitung empfohlen. Es wird jedoch stehts davor gewarnt, sich während der äusserlichen und innerlichen Anwendung von Johanniskraut direktem Sonnenlicht auszusetzen. Da das Kraut phytotoxisch wirken und Hautirritationen hervorrufen kann.

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Dafür verantwortlich ist der Inhaltsstoff Hypericin. Er wirkt phytotoxisch aber gleichzeitig auch antiviral und antidepressiv. So entsteht die tiefrote Farbe des Johanniskrautöls. Ein anderer Stoff, das Hyperforin wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, antidepressiv, entspannend ja sogar euphorisierend.

 

Vor allem in Bezug auf eine innerliche Anwendung oder Räucherungen wird das Johanniskraut vielerorts als jenes Heilkraut bezeichnet, das die Sonne in die «finstersten Winkel der Seele» bringt. So wird das Johanniskraut zu jenem Kraut, das Melancholie, Ängste und auch Depressionen in der dunklen Jahreszeit, mit seinem Licht bekämpft. Johanniskraut hat einen starken Bezug zum Nervensystem und eine tief eindringende Kraft. Es hat die Kraft bei Überanstrengung/ Burn-outs, die Neurotransmitter im Gehirn zu stimulieren.

 

Johanniskraut durchlichtet Krankheiten und erwärmt die Seele.

 

Es liegt etwas Sonderbares in dieser frühen Sommerzeit. Die Nächte sind so warm wie später nie mehr. Es ist so heiss wie selten sonst im Sommer aber die Menschen haben das Gefühl, dass der Sommer erst noch kommt. Auch Wehmut liegt in der Luft, mit dem Sonnenhöchststand, beginnt der Sonnenuntergang.

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Weh-Mut: Johanniskraut gibt dir den Mut, auch Leid und Schmerz als zu dir und deinem Legen gehören zu betrachten, es gibt dir Mut, dich völlig und ganz, mit Freud und Leid, dem Leben hinzugeben.

 

 

Habe den Mut, durch Tiefe Täler und dunkle Sümpfe zu gehen,

es erwartet dich die Lebensfreude!

 

 

Früher war das Johanniskraut für Verliebte ein weissagendes Liebesorakel: Um seine Chancen zu beurteilen, riss man die Stiele der Blüten ab. Nun trat normalerweise der rote Saft aus und verhiess das perfekte Liebesglück. Aber aufgepasst! Waren die Tropfen grau oder es kamen gar keine heraus, dann hatte man Pech.

So das Sprichwort dazu:

Bist mir gut, gibst mir Blut.

Bist mir gram, gibst mir Schlamm.

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Johanniskraut stillt Schmerzen aller Art und regt die Ausscheidung an.

Alles Köperfremde, auch fremde Gedanken, wird ausgeschieden.

Melancholisch?

Schwermütig?

Traurig?

Depressiv?

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Depressionen, die Niederdrückung oder auch

das unter-Verschluss-Halten von Möglichkeiten.

Was unterdrückst du?

Was möchtest du in die Welt bringen?

Wo liegen deine Fähigkeiten und deine Kreativität?

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Johanniskraut bringt Licht in die Schatzkammer deiner Talente.

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Sogar die Schulmedizin anerkennt und empfiehlt bei depressiven Verstimmungen in der dunklen Jahreszeit zur Stimmungsaufhellung die Einnahme von Johanniskraut-Dragees.

 

Literaturquellen

storl.ch

wunderkraeuter.de

museumnoe.at

Die alte Göttin und ihre Pflanzen / Wolf-Dieter Storl

Heilpflanzen für Männer / James Green

Gesundheit aus der Apotheke Gottes / Maria Treben

Wildes Weiber Wissen / Katharina Waibel

Wilde Weiber Wünsche / Katharina Waibel

Die Heilkunst der Kelten / Claus Krämer

Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde / Ursel Bühring

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