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Viscum Album  Mistel

Das „Zwischending“

 

Der deutsche Name Mistel bekam die Pflanze durch ihre Weise, wie sie sich vermehrt. Vögel fressen die weisse Frucht. Der unverdaute Kern wir mit Vogelmist an einem Baum ausgeschieden. Somit hat der Kern einen guten Standort und geichzeitig den Dünger um zu gedeihen.

 

Die Mistel, auch bekannt als Donnerbesen, Drudenfuss oder Hexennest enthält giftige Wirkstoffe. Es besteht Vergiftungsgefahr. Gerade die blutdrucksenkenden Viscotoxine und Lecithine sind mit Vorsicht einzunehmen. Eine kontinuierliche Blutdruckkontrolle macht Sinn.

 

Bei Eiweissüberempfindlichkeit, chronisch fortgeschrittenen Infektionen z.B. TBC und Leukämie wird von Mistel abgeraten.

 

Bei der Teezubereitung ist es wichtig ein Mazerat anzusetzen, da bei Wärme die Wirkstoffe negativ beeinflusst.

                                     

Wir kennen diese Wintergrüne Schmarotzerpflanze mit ihren grünen Blättern und weissen Beerchen meist nur von der Weihnachtszeit her, wo sie zu Adventkränzen und Tannengebinden verarbeitet wird. Die Form der Blätter ist verkehrt-eiförmig.

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Die Frucht der Mistel wird im Volksmund auch Scheinbeere, Schnuderbeeren, Schnuderkirschen, Krähenschnuder, Leimbeere, Vogelbeere oder Vogelkleb genannt.

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Aus den Beeren der Mistel wurde früher Vogelleim für die Leimruten gewonnen. Man strich dabei den Leim auf ein Birkenästchen, die man auf einen in den Boden geschlagenen Stock steckte. Neben diesem Stock wurde ein Käfig mit einem Lockvogel aufgestellt. So wurden bevorzugt Fichtenkreuzschnäbel und andere Finkenvögel gefangen, um in Winter eine Unterhaltung zu haben, da diese Vögel schön singen. Im Winter wurden mit Leimruten, die auf Büschen platziert wurden Drosseln, zum Verzehr nachgestellt. Dies wurde bis ins 19. Jahrhundert in ganz Europa praktiziert.

 

Den Kelten war die Mistel heilig. Sie war für sie keine normale Pflanze, sondern ein „Zwischending“, ein weder-dies-noch-das sowie etwas der Tau, das Wasser, das weder vom Himmel als Regen fällt noch aus der Erde quillt. Als „Zwischending“ – zwischen Diesseits und der Anderswelt - war die Mistel eine Brücke zwischen den lebenden und den Verstorbenen. Nach archaischer Vorstellung sind es die Geister der Verstorbenen, ja die Ahnen selber, die sich wiederverkörpern wollen und die Frauen mit der Leibesfrucht segnen. Die Jenseitigen benutzen die Mistel also als Brücke zu Welt der Lebendigen, In der Weihezeit, der Wintersonnenwende, wenn die Verstorbenen besonders nahe sind. Es wurde ein Mistelzweig über die Türeschwelle gehängt und jeder Mann und jede Frau, die sich einander unter dem Mistelzweig begegneten, befanden sich jenseits des alltäglichen Sittenkontext und durften einender küssen und kosen, und gegebenenfalls den wiederkehren Ahnen, als Enkel zeugen. Aber ebenso, wie sie das Leben bringt, kann die Mistel auch den Tod bringen. In der Bronzezeit sollen rituell geopferte Menschen mit einem Speer getötet worden sein, dessen Spitze aus dem Zweig einer Mistel gefertigt war. Heutzutage ist es allgemein bekannt, dass Extrakte aus Mistellaub als Injektion eine immunstimulierende, krebshemmende Wirkung haben.

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Die Winter werden länger und weil zu kalt,

in den Träumen erschein manch‘ Schreckgestalt.

Magere Ernte, bitter Brot, Mensch und Vieh leiden Not.

wenig Fische im silbernen Meer,

der Fischer Netze bleiben leer.

Haselnüsse bleiben taub,

kurzer Sommer, wieder fällt’s Laub.

Hart trifft’s Mann und Weib und Kind,

denn der König wird alt, lahm und blind.

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Da beraten die Weisen im schattigen Hain,

unter der Eiche bei Druidenstein.

Es ist Zeit, der junge Königsohn,

muss besteigen den hohen Thron!

Er soll im grünen, neuen Maien,

die hehre Landesgöttin freien.

Erleuchtet, unversehrt muss er sein,

stark sein Glied, stark sein Bein.

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Wie die Sonne, siegreich im Streit,

Garant des Landes Fruchtbarkeit.

Man stärke seine Herrscherkraft,

mit Mistellaub und Mistelsaft.

Mit Zaubergesang und Zaubermacht,

wird Not werdender Wandel vollbracht.

Weissgewandt, bärtig und mit wallendem Haar,

zieht zum Eichbaum die Druidenschar.

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Im verzückten Traumgesicht,

erblicken sie im Morgenlicht,

den gold‘nen Zweig mit Beeren, schleimig, silbrig weiss.

Des kosmischen Stieres befruchtender Schweiss,

den er schwitz, wenn die Erdgöttin er bespringt,

mit Donnergebrüll, schwängert und die Schöpfung verjüngt.

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Erneut gebiert die Allmutter dann die Sonne,

das leben ergrünt in frischer Wonne,

Zwischen Himmel und Erde, jenseits von Zeit und Raum,

hängen Mistelfrüchte, im Wipfel vom Weltenbaum.

Man muss sie im weissen Leintuch auffangen,

um des Stiers Zeugungskraft zu erlangen.

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Am sechsten Tag des Mondes Lauf,

steigt ein Priester mit güldener Sichel hinauf,

um Donnotaurus, den Himmersstier zu kastrieren,

derweil Druiden ein Blutofper zelebrieren,

von zwei weissen, mit Blumen bekränzten Stieren,

junge Bullen die ihr kurzes Leben lang,

kannten weder Peitschenjoch des Loches Zwang.

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Die Göttin tinkt begierig, den in die Erde sickenden roten Saft,

in den Jungkönigs Lenden strömt des Stieres Kraft.

Das Heil, die Zeugungsmacht hat er gewonnen,

die Natur ist verjüngt, eine neue Zeit hat begonnen.

 

Sich tief einlassen, ausatmen

 

Die Mistel gilt als Mutter aller Pflanzen. Sie ist eine grosse Heilerin und hat die Fähigkeit, die Dinge so werden zu lassen, wie sie vom Schöpfer gedacht waren.

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Hast du Angst vor der Finsternis?

Angst loszulassen?

Angst vor dem Ungewissen?

Angst vor der Leere?

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Die Mistel hilft dir, dich auf das Ungewisse und die Leere einzulassen.

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Da die Mistel von Wärme und Erdkräften nicht berührt wird, hält sie Druck und Spannung aus ihrem Wirkungskreis fern. Stress, angespannte Gefühle und ein hitziges Gemüt sind dem Wesen der Mistel fremd. Da in solchen Gefühlszuständen häufig Bluthochdruck entsteht, ist ein Bezug zwischen dem Wesen der Mistel und ihrer körperlichen, blutdrucksenkenden Wirkung offensichtlich. Der Wirkstoff Acetylcholin regt den Parasympathikus („Ruhenerv“ im vegetativen Nervensystem) an, die folgende Gefässerweiterung entlastet das Herz und senkt den Blutdruck. Der blutdrucksenkende Effekt stellt sich erst nach längerem kurmässigem Gebrauch ein und lindert auch Arterioskleroseerscheinungen und Kopfschmerz.

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Viscum Album vermittelt das Gefühl der inneren Stille und Schwerelosigkeit. Menschen mit Angstzuständen, Albträumen oder zu starker Empfänglichkeit für Mondeinflüsse sprechen gut auf eine Behandlung mit der Urtinktur in geringer Dosierung an.

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Ordnet chaotische Energien

 

Dem Mistelkraut wird nachgesagt blutdrucksenkend, blutzuckersenkend, krampflösend und malignomenhemmend zu sein. Malignomen sind Zellen die sich unkontrolliert Vermehren und wachsen. Diesbezüglich wirkt die Mistel bei der Behandlung von Krebs. Wie bereits oben erwähnt, hat diese Heilpflanze die Fähigkeit, die Dinge so werden zu lassen, wie sie vom Schöpfer gedacht waren und ordnet chaotische Energien. Voilà!

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Wie das Gedicht über die Mistel im Buch „die Seele der Pflanzen“ erzählt, übernimmt der Mistelzweig eine wichtige Rolle bei Kinderwunsch und Zeugungskraft. Also ein Potenzmittel für die Herren? Als Urtinktur soll sie Frauen beim schwanger werden unterstützen.

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Hildegard von Bingen empfiehlt, bei einer Verhärtung der Leber, die auf eine masslose Lebensweise zurückzuführen sind, eine komplizierte Zubereitung aus dem Schleim einer Birnenmistel. Dieser wird zusammen mit Huflattich, Wegerichwurzeln und anderen Pflanzen in Wein mazeriert und am Morgen nüchtern eingenommen.

 

Von Februar bis April trägt die Mistel gelblich grüne Blüten. Ihre jungen Zweige im März mit Laub, und ab September bis Oktober kannst du dieBeeren und Blätter sammeln.

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Bewährt hat sich die Mistel als blutsenkendes und verdauungsförderndes Mittel, Man setzt sie daher bei hohem Blutdruck, Arterienverkalkung, Blutungen, Kreislaufstörungen, Krampfadern und Verstopfungen ein. Es soll nicht verschwiegen werden, dass manche Ärzte sie für die Blutdrucksenkung nicht geeignet halten und die Meinung vertreten, ihre Giftwirkung sei ähnlich stark wie ihre Heilwirkung und gefährde den Mangen- und Darmtrakt. Auch die Wirkungskraft gegen Arteriosklerose (als Vorbeugung) ist noch nicht völlig geklärt.

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Empfohlen wir ein Kaltauszug von zwei bis drei Teelöffeln des Krautes mit den zerkleinerten Zweigen, auf eine Tasse Wasser. Man lässt das Gemisch über Nacht oder mindestens acht Stunden ziehen und trinkt dann jeweils eine Tasse vor den Mahlzeiten.

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Es entwickelt sich beim Räuchern ein krautig-süsser Duft. Eichenmistel kann alleine oder zusammen mit anderem Räucherwerk, insbesondere Harzen verräuchert werden. Beim Räuchern entfaltet die Mistel ihr lichtvolles Wesen. Umwandlung negativer Schwingung in lichte, höhere Schwingung. Sie bietet Schutz vor Blitzschlag, Krankheit, Unglück, Feuer und Missgeschicken.  Sie soll wunderbare Träume bewirken, beruhigend auf das Nervensystem sein und allgemein ordnend wirken, der Rauch der Mistel reguliert unkoordinierte Zustände.

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Da sie weder von oben herab noch von unter herauf wächst, unterliegt sie nicht den Erdenkräften So ist sie ein wirksamer Duft, wenn Druck von einem genommen werden soll.
 

Litaraturangaben

grosses Kräuter- und Gewürzbuch / Heinz Görz

wikipedia.org

die Seele der Pflanzen / Wolf-Dieter Storl

Pflanzenmärchen aus aller Welt / Dyamila Jeanike

Pflanzliche Urtinkturen / Roger & Hildegard Kalbermatten

Wildes Weiber Wissen / Katharina Waibel

Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunden / Ursel Bühring

raeucherwerk-ratgeber.com

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