Angelika Archangelica Engelwurz
Der Engel für ganz dunkle Zeiten.
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Abgrenzung zwischen Innen und Aussen, Verbindung zwischen oben und unten. Gegensatz von Mut und Angst. Angelika macht den inneren Raum Bewusst, indem der Mensch seinem Selbst begegnen kann.
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Wird dieser Raum durch die Übermacht von Eindrücken, Erfahrungen und Problemen zugeschüttet, bist du vom Fluss, dem «Flow» getrennt. Abgeschnitten von der Quelle der Kraft und Kreativität, die nur in einem freien Raum fliessen kann, verlierst du deine Identität und die nötige Distanz, den Überblick in der Kompliziertheit des Alltags zu bewahren. Du verlierst den Bezug zum Ganzen. Der Blick für die einfachen Lösungen von Problemen ist verschlossen.
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Hast du das Gefühl, «neben dir zu stehen»?
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Durch zu schnelles Wachstum oder durch sich überstürzende innere (z.B. hormonelle) oder äussere Veränderungen (Familie, Arbeit, Alterungsprozess) kann es geschehen, dass der Körper droht die Seele zu überwältigen. In einer solchen Situation entsteht ein Gefühl von «Neben-sich-Stehen».
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Die Wesenskraft von Angelica unterstützt die Bildung einer schützenden Hülle zur Wiederherstellung der Ordnung zwischen innen und aussen, wodurch das Obere wieder mit dem Unteren verbunden werden kann. Der Kopf wird frei für die Inspiration und innovative Ideen, die Verbindung zwischen Kopf und Herz und Bauch, zwischen Himmel und Erde wird wieder hergestellt.
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Angelika zeigt das Bild eines aufrechtstehenden Menschen, der gut gehalten von seinem Stützapparat, mit offenem Blick und weitem Atem im Leben steht.
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Mit freier Seele kann er das verarbeiten, was er in der Welt erlebt. Er besitzt durch seine seelisch-leibliche Verankerung einen inneren Freiraum. Dieser lässt Verinnerlichung des Erlebten zu, und gibt Mut, die Aufgaben anzupacken, die das Leben stellt. Als Bitterpflanze ist sie leberanredend und greift tief ins Geschehen ein. Engelwurz hilft dir, Unverdauliche zu verdauen.
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Engelwurz ist eine unerbitterliche Medizin, bitter und stark. Nimm sie dankbar an.
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Was musstes du schon alles schlucken?
Was sollte endlich verdaut und entsorgt werden, damit Platz für Neus entsteht?
Wie tief sitzen Angst und Bitterkeit in dir?
Was schlägt dir auf den Magen?
Lähmen dich Angst und Hass?
Ziehst du den Kopf ein, um nicht mehr verletzt zu werden?
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Wenn die Angst ihre Schatten wirft, gilt es sich der Sonne zuzuwenden.
Schon immer empfanden die Menschen die grosse Erzengelwurz als einen verkörperten Lichtgengel. Und als Engel oder Gottheit erscheint sie noch immer in der taufunkelnden Morgendämmerung, wenn ein Sonnenstrahl sie berührt. Hält der Betrachter inne, wird sein herz tief berührt und der Vorhang zwischen diese und der anderen Welt lüftet sich. Dan vermag der Engel in Pflanzengestalt heilende Inspiration zu schenken.
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Dieser Engel ist keine blasse Schwebegestalt, sondern ein Kraft und Weisheit gefülltes, fest in der Erde verwurzeltes Wesen. Edel und stark ist die Ausstrahlung dieses Schirmblütlers. Ein mannhoher glatter, weisslich gereifter, rötlicher Hohlstängel verbindet die starke aromatische Pfahlwurzel mit der wohlproportionierten kugelförmigen Dolde. Den aufgeblasenen Blattscheiden, die schützend die jungen Sprosse einhüllen, erwachsen ebenmässig, dreifach gefiederte Blätter mit Sägezahnrändern. Ein Bild der Harmonie.
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Dang Gui «die richtige Ordnung», nennen die Chinesen die Engelwurz. Es ist ihre beliebteste und am meisten verwendete Heilpflanze. Bei den Nordgermanen umrankten die Barden und Skalden ihre Häupter mit Kränzen aus Engelwurzlaub. Der Duft und die Ausstrahlung der Pflanze gab ihnen hohe Inspiration. Auch die Christen waren für die Leuchtkraft der Pflanze empfänglich. Wildengelwurz oder Heiligengelwurz nannten sie das Heilkraut. Es sei Erzengel Raphael (hebräisch, Heil von Gott) höchst persönlich gewesen, der diese «Radix sacti espiriti» den Ärzten offenbarte, als er sah, dass sie nichts der Pestentgegenzusetzen hatten. Sie kam in den geistigen Getränken der Mönche und im Theriak der Apotheker vor.
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Glücklich der diesen Pflanzengeist zu Verbündeten hat.
Bei «Sterbeläufen» (Patientenbesuchen) in Zeiten der Pest und Seuchen kauten die Ärzte Angelikawurzel. Ein Brauch, der mehr als blosser Aberglaube war, denn die Engelwurz hat – wie man inzwischen weiss- tatsächlich eine starke immunstärkende Wirkung und eignet sich als Tee vorbeugend bei Grippe und Erkältung. Bei Cholera und Magendarmgrippe erwies sich Engelwurz als wirksames Mittel. Kräuterpfarrer Künzle, der währen der tödlichen Spanischen Grippe (1918) seine Patienten mit Angelika behandelte, verlor keinen einzigen von ihnen.
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Nicht nur Bakterien und Viren hält der Waldengel vom Leibe fern – wie kann es anders sein – auch bösen Zauber und böse Geister, Die Franzosen hängten die «Wurzel des Heiligen Geistes» als Amulett ihren Kindern um den Hals, um sie vor dem bösen Blick zu bewahren. Die Wurzel, glaubte man, helfe gegen angezauberte Impotenz, wie auch gegen angezauberte Liebe.
«Sie erhellt den Geist, erwärmt die Seele und reinigt die Aura.»
Olaf Rippe
Pflanzliche Urtinkturen / Roger & Hildegard Kalbermatten
Die Seele der Pflanzen / Wolf-Dieter Stolr
Wildes Weiber Wissen / Katharina Waibel
Wilde Weiber Wünsche / Katharina Waibel