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Litha

zwischen 20. und 22. Juni zur Sommersonnenwende

Sommerenergie entspricht dem Element Wasser – Mittag- Süden, Vollmond im Jahreskreis

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Auf den anderen zugehen,

Kraft tanken am anderen und Kraft geben.

Der Sommer wird gleichgesetzt mit der Schaffenskraft,

der Schönheit, mit dem Höhepunkt der Kraft.

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Mittsommer, Weisse Nacht oder Johanni. Alle sind verbunden mit Litha, dem Fest zu Ehren des längsten Tages im Jahreskreis. Einatmen, nach aussen gerichtete Energie, Sonnenhöchststand, Mittag, die Lebensmitte, die Fülle, das Paradies. Wir feiern den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Die Erdgöttin ist schwanger mit all den irdischen Früchten. Wir befinden uns in einer sorglosen, von Fülle und Düften, schwangeren Zeit. Sang und Klang, Lust und Freude liegen in der Luft. Es ist die Zeit der heiligen Nacktheit – tanze nackt, mit Blüten bekränzt über eine Wiese, schwimme im Mondschein durchs samtene Wasser und lasse dich überraschen. Gott Pan wir jetzt aktiv - das männliche Prinzip mit seiner wilden Potenz.

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Mit den Frühlingsfeierlichkeiten konnten selbstbewusste Weiblichkeit und selbstbestimmte  Männlichkeit heranwachsen, jetzt sind beide fähig, aufeinander zuzugehen. Der Sommer bewirkt eine Ausrichtung vom Ich zum Du. Dies ist die Fähigkeit, auf den anderen zuzugehen, Kraft zu tanken am anderen und Kraft zu geben. Der Sommer wird gleichgesetzt mit der Schaffenskraft, der Schönheit, mit dem Höhepunkt der Kraft. Auch die Kraft, dem im Frühling Gesäten Ausdruck zu verleihen, dieses zu nähren und wachsen zu lassen. Fruchtbarkeit, Wärme, Begegnungen, Feste feiern, Schwüle, Bergheuzeit, Erotik und Pflege von Beziehungen gehören in diese Zeit. Auch Verlieben, Erblühen, Entfalten – sich Entfalten in der Begegnung. In der wirklichen Begegnung, in der Polarität entsteht das Kinde – das neue Projekt –die neue Lebenseise, was immer du dir wünschst.

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Der Sommer (die Lebensmitte) unterstützt dich, die Visionen in deinem Leben umzusetzen, die Fülle in und um dich zu feiern. Es geht um die Emotionen, die tiefen Wasser in dir, die verspielte Unschuld, sich im Wasser aalen, sich tragen lassen und selbst nährendes, tragendes Wasser sein.

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Während des Eisprungs sich selbst etwas zurücknehmen, um sich in der Begegnung zu entfalten.

Weiblicher Impuls - Sommer und Winter: weiblich, blühend, emotional, zyklisch, lebensspenden, mit dem Tod vertraut.

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Männlicher Impuls – Frühling und Herbst: männlich, strahlend, hell und klar, überschäumend, Verantwortung tragen, Dankbarkeit, dem Intellekt zugeordnet.

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Wenn nach dem Frühlingsüberschwang eine junge Frau schwanger ist, leitet sie die Natur, ihr Körper, in die Sommerzeit – zu Mütterlichkeit und Erotik. Sie bekommt Zugang zu den nährenden und pflegenden Prinzipien und beginnt den Tod zu verstehen, denn der Sommer steht im Jahreskreis dem Winter gegenüber.

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Die schwere Aufgabe des jungen Mannes ist es, sich vom Frühling dem im Jahreskreis gegenüber liegenden Herbst zuzuwenden, das heisst: Lernen, Verantwortung zu übernehmen, dankbar zu sein und auch loszulassen und klärende Schnitte zu machen.

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Nur so bleibt er mit dem Frühling verbunden und ist für seine mütterliche, erotische Frau immer wieder ein frühlingshafter Liebhaber. Bewegt er sich mit seiner Frau in den Sommer, werden beide nährend und pflegend und verlieren die Energie der Walpurgisnacht. Ich wünsche beiden, dass sie sich diese bewahren können.

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Das Sommerparadies entsteht,

wenn selbstbestimmte, in praller Sinnlichkeit stehende Frauen

auf starke, mutige Männer treffen.

Jeder Kuss ist Wintervorrat,

jetzt ist die Zeit der vollen Erotik und der Sinnlichkeit.

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Sammle die Zärtlichkeit und die Begegnungen, denn in jedem Leben kommt ein Winter.

Du befindest dich am Sonnenhöchststand deines Lebens, in deiner Fülle, deine Erotik, deiner ganzen Eigenmacht, fähig, in Beziehung zu treten und Mütterlichkeit zu leben, Geliebte zu sein, ohne dich selbst zu verlieren.

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Das Wilde gehört ebenso zum Sommer, der Natur begegnen, innere und äussere Kraftplätze suchen.

Um gute Plätze oder deine Pflanze zu suchen, gehe achtsam durch die Natur, nimm Kontakt mit allen Wesen auf. Du findest genau die Pflanze, die dir in deiner Situation hilft - es ist noch lange nicht alles in Büchern geschrieben. Die Natur spiegelt dich selbst – schau auf den Wind, auf die Wolken, die Vögel, auf alle sommerlichen Begegnungen und stelle die Verbindung zu deiner Urkraft wieder her.

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Bete das Gebet der Liebe in der Natur, Gott Pan hilft dir gerne dabei. Im Sommer sind die Tore zur Anderswelt weit offen, wie zu Weihnahten. Es ist jetzt leicht, mit Naturwesen in Kontakt zu kommen – eine Zeit der Begegnungen, durch aufrichtige, mutige Beziehungen und wahre Berührungen.

Nur wer getröstet ist, kann Trost spenden.

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Am 24. Juni ist dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht. Alles an der Darstellung des Hl. Johannes erzählt dir vom Sommer – er wird als starker, sehr muskulöser junger Mann in einem Fellgewand dargestellt. Meist trägt er ein junges Lämmchen auf den Armen – weiss er etwas vom Frühling? Und er steht im Wasser (er tauft ja dann Jesus um Jordan). Johannes hat einen Bezug zum Seelenwasser des Sommers. Und dann muss er noch den Kopf verlieren- der Legende nach wird Johannes geköpft – er verliert den Kopf und gibt sich den Sommerfestlichkeiten hin.

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Als Speisen für dieses grosse Fest passen: Holunderküchlein, Rosenbowle, ein Picknick im Freien von überschwänglicher Fülle, tobe dich aus, mache Aufstriche und Bällchen aller Art, das ist ein rundes Fest.

Pflanzen diese Zeit: Alle Sonnenkräuter bringen Wärme und Kraft für Herz und Seele und wirken emotional stärken und heilend. Mädesüss, Johanniskraut, Arnika – die Seelentrostpflanze, Weissdorn für das Herz, Thymian, Origano, Dost, Wasserhanf, Muskatellersalbei, Ringelblume und alle mediterranen Küchenkräuter, Basilikum Bohnenkraut, Origano, Lavendel.

 

Wildes Weiber Wissen / Katharina Waibel

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