Curcupita Pepo Kürbis
Pure Freude, pralle Lebenskraft und innerer Friede.
Geborgen- wohl gebettet in deinen Blättern, sonnst du dich.
Und während ich dich so betrachte, werd’ ich freundlich – friedlich.
Als bunter Tupfen im Garten,
reifst du heran und es scheint dir nichts anzuhaben, dieses Warten
Als guter Nachbar zeigst dich unterstützend königlich,
eine der drei der Schwestern der Milpa nennt man dich.
Die Fülle ist dir Dein,
nicht nur im Gartenbeet, auch dem Unterleibe Pein.
Die Frucht im Leibe zu fördern, ist dein Können
und der schmerzreizenden Blase nimmst das Brennen.
Des erlöschenden Mannes, schenkst das Lassen – bringst das Feuer zurück.
Oh du pralles, friedlich leuchtendes Gartenglück.
Als Zeitpunkt wurde lange etwa 5000 v. Chr. Angenommen. Neuere Funde von Samen domestizierter Kürbisse sind jedoch auf 8000 bis 10.000 v. Chr. zu datieren. In der Moxos-Ebene wurden bereits vor über 10.000 Jahren Kürbisse angebaut. Die verschiedenen Arten wurden Grossteiles unabhängig für die gleiche Verwendung domestiziert. Der Garten-Kürbis wurde in Mexiko und im Süden der Vereinigten Staaten domestiziert, der Moschus-Kürbis in Zentral-Amerika und der Riesen-Kürbis in Südamerika. Der Anbau von Kürbissen zusammen mit Mais und Bohnen hat eine alte Tradition, die auch „Drei Schwestern“ oder Milpa genannt wird. Über Jahrhunderte war diese Art des Gemüseanbaus ein Garant für eine optimale Grundversorgung. Neben dem Fleisch und den Samen wurden auch die Schale für Schüsseln, Löffel, Wassereimer, Flaschen Vorratsbehälter wie auch als Schöpflöffel verwendet. Um bestimmte Formen zu erhalten, wurde die Frucht im Wachstum entsprechend gebunden. Auch für Zeremonien fand der Kürbis Anwendung, so für Gesichtsmasken und Rasseln.
Es wird angenommen, dass ursprünglich die nahrhaften Samen genutzt wurden, da diese frei von Bitterstoffen sind, während alle Wildformen bittere Früchte besitzen. Durch die Auslese nicht bitterer Formen wurde auch die Nutzung als Gemüse möglich. So macht es uns der heutige Kürbis leicht. Nicht etwa wie all die gesunden Bitterpflanzen, die das Gesicht, nach dem Einnehmen aussehen lassen, wie ein schrumpeliger Apfel. Grosszügig und mundend lässt sich das Gemüse und dessen Kerne, vielfältig in der Küche anwenden.
Bereits die leuchtenden gelben Blüten kann man essen und im Herbst seine goldenen Früchte. Sie sind gelb, auch grün, sogar orange oder gestreift: die runden oder länglichen, dicken oder dünnen Kürbisse. Viele schmackhafte Rezepte kursieren, im Internet, wie das Kürbisfleisch genossen werden kann. Doch auch die knackigen kleinen Dinger im Kürbis Innern, haben es in sich. Die Kürbiskerne sind eine biologische Wunderwaffe für Männer! Kürbiskerne sind reich an Vitamin E, aber auch Eisen, anderen Mineralstoffen und auch Ballaststoffen. Geschält als Snack, am Abend vor dem Fernseher, geröstet über den Salat gestreut oder doch das Kürbiskernöl?
Vor 400 Jahren ging das Prachtsgewächs auf Wanderschaft und eroberte vom tropischen Mittelamerika aus, den europäischen Kontinent. Anzubauen ist der Kürbis kinderleicht - für die, die einen grossen Garten besitzen, denn er braucht viel Platz.
Kürbis zeigt die Grosszügigkeit der Natur.
Seit Jahrhunderten ist er ein fester Bestandteil von Festen und Folklore, von den alten keltischen Festen von Samhain bis zu den modernen Halloween-Traditionen des Kürbisschnitzens und Kuchenbackens. Kürbisse haben eine tiefe spirituelle Bedeutung, die in der Aufregung um Halloween und das Kürbisschnitzen oft übersehen wird.
Der Kürbis steht für Wachstum, Fruchtbarkeit und den Kreislauf von Leben und Tod. Seine runde Form und die erdigen Farben erinnern an den natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten. Viele alte Kulturen assoziierten den Kürbis mit der Sonne, da das leuchtende Orange sie an seine Wärme und Energie erinnert. In vielen Regionen der Welt steht der Kürbis als Symbol der Erde, der Fülle, Überfluss und Wohlstand. – die Grosszügigkeit der Natur. Der Kürbis zeigt uns, wie schnell aus einem blassen Kern ein wunderschön leuchtender Körper wachsen kann – Transformation und Dankbarkeit sind die Intentionen die uns der Kürbis aufzeigt. Er braucht dafür nur einen Sommer. So wie der Kürbis als kleiner, unscheinbarer Samen beginnt und zu einer vollmundigen Frucht heranwächst, können auch wir in unserem Leben gewaltige Veränderungen durchmachen.
Mit seiner runden Form und prallen Grösse ist es kein Wunder, dass er ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Zum bei Beispiel bei den Afrikanern, essen die Frauen seine Kerne für eine leichtere Empfängnis.
Die Form der Kürbisse erinnern an eine Gebärmutter. Oder tragen sie doch die Signatur einer Prostata? Zweifelsfrei wirkt das Gemüse – insbesondere die Kerne – auf den Unterleib.
Zu den wirksamen Substanzen in den Kürbiskernen (Kürbissamen) zählen Pflanzenhormone wie Phytosterole. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind wertvollen Fettsäuren, Vitamin E, Carotinoide und Mineralstoffe wie Selen.
Die Heilpflanze besitzt entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Der Begriff "antioxidativ" bezeichnet die Fähigkeit, zellschädigende aggressive Sauerstoffverbindungen ("freie Radikale") unschädlich zu machen.
Medizinisch anerkannt ist die Anwendung bei gutartiger Prostatavergrösserung und Reizblase.
Auch die Verdauung profitiert von Kürbiskernen. Sie sind reich an Zink, Kalium und Magnesium. Bei Kaliummangel wird der Darm träge, Verstopfung ist eine mögliche Folge. Auch Magnesium wirkt sich positiv auf Bewegungen im Darm aus.
Es gibt weiter Hinweise aus Studien, dass Lignane (sekundäre Pflanzenstoffe), die in Kürbiskernen enthalten sind, bei der Vorbeugung und Behandlung von Brustkrebs eine Rolle spielen können.
In Kürbiskernen stecken ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure. Ihr wird nachgesagt, den Cholesterinspiegel zu senken.
Aber es ist auch wichtig zu beachten, dass Kürbisse ein weiches und nahrhaftes Inneres haben, das bei Bedarf für Nahrung und Komfort sorgt. Das dicke, robuste Äussere des Kürbisses bildet einen festungsartigen Schutz für das weiche, zarte Fruchtfleisch im Inneren.
Kürbis vermittelt das Gefühl, in sich zu ruhen.
Es ist schwer, kein Gefühl der Ruhe zu verspüren, wenn man einen prallen, leuchtend orangefarbenen Kürbis sieht, der friedlich auf einem von grünen Blättern umgebenen Beet sitzt. Was auch immer der Grund sein mag, der Kürbis erinnert uns daran, langsamer zu werden, tief durchzuatmen und die einfachen Momente des Lebens zu schätzen und die Fülle zu geniessen.
Nach der keltischen Tradition öffnet die Anderswelt in der Nacht zum 1. November für einen kurzen Moment ihre Pforten. Verstorbene Seelen, die nochmal zurück in die Welt der Lebenden wollen, finden dann Einlass. Doch natürlich auch Dämonen und andere unerwünschte Seelen. Zu diesem Zweck werden die Kürbisse ausgehöhlt und zu furchteinflössenden Masken geschnitzt. Eine brennende Kerze im Inneren des Kürbis soll diese Dämonen erschrecken und wieder zurück in das Reich des Todes befördern.
Die Legende von Jack O’Lantern
Vor langer Zeit lebte in Irland ein Hufschmied namens Jack Oldfield, der auch auf die Namen Stingy Jack (deutsch: geiziger Jack) oder Drunk Jack (deutsch: trunksüchtiger Jack) hörte. Am Abend vor Allerheiligen sass der geizige und trunksüchtige Jack in seinem Dorf in einer Kneipe, als plötzlich der Teufel neben ihm stand, um ihn zu holen. Jack bot ihm seine Seele an für einen letzten Drink. Der Teufel hatte nichts dagegen, ihm einen letzten Drink zu spendieren, stellte aber fest, dass er keine Münze zur Hand hatte. So verwandelte er sich selbst in eine Sixpence-Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack aber steckte die Münze schnell in seinen Geldbeutel und verschloss ihn fest. Und weil er im Geldbeutel ein silbernes Kreuz bei sich trug, konnte der Teufel sich nicht zurück verwandeln. Jack handelte mit dem Teufel: Er liess ihn frei und der Teufel versprach, dass Jacks Seele noch zehn Jahre frei sein solle.
Als die zehn Jahre um waren, kam der Teufel abermals in der Nacht vor Allerheiligen zurück, um Jack zu holen. Dieser bat ihn erneut um einen letzten Gefallen: Seine Henkersmahlzeit solle ein Apfel sein, den der Teufel ihm pflücken solle. Der Teufel tat ihm den Gefallen und kletterte auf einen Apfelbaum. Jack zog blitzschnell sein Messer und schnitzte ein Kreuz in die Rinde des Baumes; der Teufel war auf dem Baum gefangen. Jack handelte abermals mit dem Teufel: Er entfernte das Kreuz, und der Teufel versprach, Jacks Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen.
Nachdem Jack viele Jahre später starb, bat er im Himmel um Einlass. Da er in seinem Leben nicht gerade ein braver Mann gewesen war, wurde er abgewiesen. Er wurde zu den Höllentoren geschickt. Aber auch dort wurde ihm der Eintritt verwehrt, weil der Teufel ja sein Versprechen gegeben hatte, niemals Jacks Seele zu holen. Der Teufel schickte ihn zurück, woher er gekommen war – und weil es so dunkel, kalt und windig und der Weg so weit war, bekam der Teufel Mitleid und schenkte Jack eine glühende Kohle direkt aus dem Höllenfeuer. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. Seitdem wandelt seine verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen durch die Dunkelheit.
Aus dieser Legende wurde abgeleitet, dass an Halloween ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe bzw. Kürbis den Teufel und alle anderen Geister abhalten könne.
Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde / Ursel Bühring
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