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Auf der Spur von Mythen und grüner Magie

mit Rezepten, Ritualen und Heilwissen aus der Natur
von Fabiana Belmonte

 

Das Aufeinandertreffen von Hexen und Unkräutern

ist eine Heraufbeschwörung von Magie, Weisheit und Schönheit,

die ausserhalb von Regeln existiert.

Sie lädt ein zur Wiederentdeckung der Natur und den eigenen Kräften.

Aus dem Fenster meiner Wohnung in Bolognia, wo ich lebte, während ich an der Schauspielschule studierte, konnte ich auf eine kleine Fläche Brachland mit verschiedenfarbigen Pflanzen blicken. Ende Februar erschienen duftende zartviolette Veilchen, die im Frühling üppig wucherndem Löwenzahn Platz machten. Im Sommer, wenn ich packte, und in meinen geliebten toskanischen Apennin zurück zukehrte, erblühten Mohn- und Kamillenblüten, die wer weiss von wo und von wem hierhergetragen worden waren.

Ich habe Kräuter schon immer gemocht, angefangen bei ihren Namen, die eine geheimnisvolle Magie zum Ausdruck bringen. Mir gefällt, dass sie rebellisch sind - mutig und furchtlos. Manche (Un-) Kräuter setzen sich sogar mitten auf Stadtstrassen durch und wuchern aus Spalten im Asphalt.

Diese Pflanzen bekommen in botanischen und kräuterkundgien Büchern eine abweichende Bedeutung. In meinen Studienjahren entdeckte ich, dass sogar die gefürchtete Fingerhirse, wie viele andere Unkräuter auch, ein starkes, zähes und nützlichen Gewächs ist.

Ihr eigenwilliger, ungezähmter Geist bringt Unkräuter oft mit Hexen in Verbindung. Sie haben eine tiefe, vertraute Beziehung zueinander - leben eine Symbiose, die weit zurückreicht. Unkraut wird wie Hexen oft als lästig empfunden, und doch gelingt es ihm, unter schwierigen Bedingungen zu gedeihen, und trotzt Konventionen und der etablierten Ordnung. Oft empfindet man Unkräuter als aufdringlich. Sie wachsen selbstbewusst an problematischen Orten und sind nicht selten Pionierpflanzen. Sie bieten viele Vorteile, verschaffen dem Körper wie der Seele Heilung, genauso, wie es Hexen und Heiler tun.

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